Longieren

Jedes Pferd sollte lernen, an der Longe ausbalanciert und spurig einen Kreis zu laufen. Nur über die korrekte Biegung kann das Pferd sich gerade richten. Bestmöglichst sollte jedes Pferd dies lernen, bevor es das erste Mal einen Reiter trägt. Ein Pferd braucht wie wir selbst beim Tragen von Gewichten gleichmäßige Muskulatur. Ein Reitpferd sollte sich locker und schmerzfrei bewegen können, bevor es mit zusätzlichem Reitergewicht belastet wird.

Durch Longiertraining wird das Pferd an gleichmäßige Bewegungsabläufe gewöhnt (Balance, Takt), seine Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert und seine Muskeln werden gymnastiziert. Darüber hinaus lernt es auch Stimmkommandos, Körpersprache und Handzeichen richtig zu deuten und umzusetzen (Durchlässigkeit), d.h. auch das Verstehen von Reiterhilfen fällt leichter. Longieren macht dann Sinn, wenn das Pferd hierbei lernt, auf dem Zirkel wie eine Eisenbahn zu spuren - in allen Gangarten und Ausbildungsstufen. Falsches Longieren schädigt Gelenke und Sehnen, baut aber auch falsche Muskulatur und Bewegungsmuster auf.

 

Hohl sein ist keine Biegung!

Pferde, die eine "schlechte" und eine "gute" Seite haben, also auf einer Hand sich besser stellen, spuriger fußen oder motivierter zeigen, haben verspannte und verkürzte Muskeln und schädigen beim Reiten und/oder Longieren zusätzlich die Gelenke und Sehnen einer bzw. beider Körperhälften.

Viele Pferde schmeißen sich beim Longieren, aber auch beim Reiten in eine Wendung wie das Motorrad in die Kurve, d.h. sie brechen mit einer Schulter oder der Hinterhand aus. Beim Longieren auf einem Zirkel soll das Pferd erst einmal ohne Reitergewicht lernen, genau das nicht zu tun, sondern sich eher wie eine Eisenbahn zu biegen, damit es das Reitergewicht später gesund tragen kann.

Longierziele: So sollst du laufen!

 

1. locker schwingender Rücken

2. spurige und aktive Hinterhand

3. angehobene und freie Schulter

4. losgelassene Kopf-Hals-Haltung

5. Takt, Losgelassenheit, Durchlässigkeit usw. (Skala der Ausbildung)