Kot und Urin


Über den Kot und Urin scheidet das Pferd die Stoffe, die es im Verdauungssystem nicht verdauen oder nicht als Baustoffe verwenden kann, aus dem Körper aus. Die Nieren sind für das Ableiten der flüssigen Abfallstoffe über den Urin zuständig, während im Darm die festen Abfallstoffe zu Kot verarbeitet und dann ausgeschieden werden.

Urin

Die Nieren sind die Ausscheidungsorgane des Pferdes und  sorgen dafür, dass Abfallstoffe aus dem Körper entfernt werden. Der Urin ist das Produkt, das durch die Nieren aus überflüssigem Wasser und Abfallstoffen gebildet wird und hat normalerweise eine dunkelgelbe Farbe und ist trüb.


Kot 

Normalerweise kaut ein Pferd sein Futter zu Stückchen von 2 mm oder kleiner, es gelangen jedoch auch Stücke von 1 bis 3 cm in den Verdauungstrakt. Weil nach dem Kauen keine Teilchen mehr zerkleinert werden, sehen Sie diese im Kot. Daran können Sie sehen wie Ihr Pferd frisst und trinkt. Normalerweise sollte der Kot kugelförmig und glänzend sein und auf dem Boden auseinanderfallen.


Durchfall

Durchfall ist Kot mit einem erhöhten Wasseranteil, wodurch ein zusätzlicher Flüssigkeitsverlust auftritt. Am Ende des Dickdarms werden Wasser und Salze aus der Nahrung wiedergewonnen. Geschieht dieses nicht (aus welchem Grund auch immer), ist der Kot flüssiger als normal und man spricht von Durchfall.


Leichter Durchfall

Ihr Pferd kann leichten Durchfall haben, vergleichbar mit breiigem Kuhmist, der oft durch Aufregung, Nervosität, Änderung des Kraftfutters, des Weidegrases oder der Silage verursacht wird. Dieser leichte Durchfall hört meistens auf, sobald sich das Pferd wieder beruhigt hat, oder die Ration angepasst wurde.


Was kann ich tun?

Vermeiden Sie Weidegang und schalten Sie auf Heu um. Geben Sie dabei viel frisches Wasser. Für eine Weile keine Äpfel, Möhren, Zuckerrüben, Mash oder Kleie füttern und überprüfen Sie den Kot auf Wurmbefall. Wenn dieser Durchfall einige Tage anhält, besteht die Gefahr der Austrocknung. Zögern Sie dann nicht einen Tierarzt zu Rate zu ziehen


Schwerer Durchfall

Der Kot ist dünn wie Wasser und das Pferd scheidet sehr häufig Kot aus. Der Schweif ist oft durchnässt und das Pferd macht einen kranken Eindruck. Ursachen können sein: Wurminfektion, verdorbenes oder gefrorenes Futter, Entzündung des (Dick-)Darms, eine Infektion, die Einnahme von Medikamenten, oder eine Vergiftung durch Pflanzen.


Was kann ich tun?

Im Falle von schwerem Durchfall ist es immer empfehlenswert, den Tierarzt zu Rate zu ziehen.


Verstopfung

Verstopfung ist bei Pferden eine häufig vorkommende Ursache von Koliken. Verschiedene Stellen im Verdauungstrakt sind für diese Verstopfungen anfällig. Insbesondere dort, wo der Verdauungstrakt starke Windungen hat und wo die Nahrung länger verbleibt, um verdaut zu werden.
Meistens entstehen Verstopfungen durch das Fressen von zu viel Stroh, schlechte Zähne oder durch unzureichende Bewegung. Auch Stuten kann am Ende der Trächtigkeit sind anfälliger für Verstopfungen, die durch das schnelle Wachstum des Fohlens verursacht werden.
 

Was kann ich tun?

Oft sind die Symptome einer Verstopfung nicht extrem, sie kann jedoch große Folgen haben. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Pferd unter Verstopfung leidet, sorgen Sie für ausreichende Bewegung des Pferdes und ziehen Sie den Tierarzt zu Rate. Dieser wird meistens ein flüssiges Parafin verabreichen, um die Verdauung wieder in Gang zu setzten. Zudem ist es wichtig, dass Sie Ihr Pferd vorübergehend fasten lassen. Nach der vollständigen Genesung können Sie die gewohnte Ration langsam wieder aufbauen. Geben Sie dem Pferd über den Tag verteilt viel Heu und täglich ausreichend Bewegung.


Entwurmen

Würmer sind bei Pferden eine wichtige Ursache bei Gesundheitsproblemen (unter anderen bei Koliken und Durchfall).  Pferde haben ständig Parasiten in sich. Diese Parasiten siedeln sich am Liebsten im Verdauungstrakt an. Wenn Sie nicht regelmäßig etwas dagegen unternehmen, stellen Würmer für Ihr Pferd eine ernsthafte Bedrohung dar.  Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zu entwurmen.

Symptome für Wurmbefall:
 

  • Schlechte Verfassung.
     
  • Stumpfes Fell mit langen Haaren.
     
  • Verzögerter Fellwechsel.
     
  • Gestörtes oder verzögertes Wachstum.
     
  • Koliken.
     
  • Blutarmut.
     
  • Verringerter Appetit.
     
  • Durchfall (oder einen Wechsel von Durchfall und Verstopfung).


Was kann ich tun?

Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass Ihr Pferd mit einem  Entwurmungsmittel  entwurmt wird. Es ist wichtig, das Gewicht Ihres Pferdes zu wissen, damit Sie nicht zu wenig Entwurmungsmittel verabreichen. So wiegen zum Beispiel knapp 60 % der Warmblutpferde deutlich über 600 bis hin zu 700 kg. Wählen Sie also immer ein Produkt, das in ausreichend großen Spritzen angeboten wird und am besten alle Arten von Würmern bekämpft. Außerdem ist es wichtig, den Kontakt des Pferdes mit Kot so weit wie möglich einzuschränken, indem Sie den Paddock oder die Weide regelmäßig von Kot befreien.

Erwachsene Pferde sollten zu folgenden Terminen gegen Parasiten behandelt werden:

  • Anfang Mai (Beginn Weidezeit) gegen Rundwürmer
  • Ende Juni / Anfang Juli gegen Rundwürmer und Bandwürmer
  • Ende August / Anfang September gegen Rundwürmer
  • Ende Oktober / Anfang November gegen Rundwürmer, Bandwürmer und Magendasseln

(Für Fohlen gelten kürzere Abstände.)

Sorgen Sie dafür, dass alle Pferde, die zusammen im Paddock oder auf der Weide laufen, gleichzeitig entwurmt werden.