Zucker in der Pferdefütterung


Ein Pferd ist ein Pflanzenfresser. Pflanzen können mit Hilfe von Sonnenlicht Glukose (einfacher Zucker) produzieren. Die Pflanze lagert den Zucker in komprimierter (mit anderen Zuckermolekülen zusammengesetzter)  Form im Samen oder der Wurzel -  wir nennen das dann Stärke.

Zucker als Energiequelle

Dass Zucker Energie liefert, ist allgemein bekannt. Das es wichtig ist für die gute Funktion des Gehirns und des Nervensystems, ist weniger bekannt. Ein Pferd, das Stärke aufnimmt, muss diese wieder umformen in Zucker, um ihn als Energiequelle benutzen zu können. Glücklicherweise haben Pferde diesen Mechanismus und deshalb können wir Getreide, das viel Stärke beinhaltet, als Energiequelle füttern.

Obwohl Zucker und Stärke schnell verdaut werden können, ist es doch möglich, dass ein Pferd mit der Fütterung zuviel davon aufnimmt. Dies kann zu Darmproblemen führen. In milder Form ist dies nur Durchfall, aber in ernsten Fällen kann es auch (Gas-)Koliken verursachen.

Zuckerbedarf

Es gibt keinen Normwert für den Bedarf eines Pferdes an Zucker und Stärke. Dies hängt maßgeblich davon ab, wie viel Sie mit Ihrem Pferd arbeiten und wie viel Energie es verbraucht. Ein Pferd, dass viel arbeitet, kann eine begrenzte Menge Zucker aufnehmen, so lange diese Menge in der Balance ist mit dem, was es während der Arbeit verbrennt.

Viele Sorten Pferdefutter beinhalten Zucker in Form von Melasse. Pferde fressen Melasse gern und sie hat die Eigenschaft, etwas klebrig zu sein, daher wird Sie auch genutzt, um Pellets zu pressen. Derzeit sind verschiedene Sorten Müsli auf dem Markt, die keine oder nur einen sehr geringen Anteil (2 %) Melasse beinhalten. Beispiele hierfür sind Pavo Nature’s Best und Pavo Cerevit.

Zur Sicherheit halten Sie am besten die Regel ein, Ihrem Pferd pro Mahlzeit nicht mehr als 2,5 kg Kraftfutter zu geben.

Zucker und Hufrehe

Früher dachte man, dass Hufrehe durch Eiweiß verursacht wird. Heute wissen wir, dass Fruktan, eine Zuckersorte im Gras, ein Bösewicht ist. Bei kaltem, sonnigem Wetter ist der Fruktangehalt im Gras am höchsten. Achten Sie dann darauf, dass Ihr Pferd nicht zu viel Zucker aufnimmt.

Hufrehe kann auch entstehen, wenn Sie einem Pferd, dass normalerweise viel arbeitet und daher hochwertiges Kraftfutter bekommt, während einer Ruhephase die gleiche Menge Kraftfutter geben. Geben Sie daher stets weniger Kraftfutter, wenn Ihr Pferd nicht arbeitet.